elfuehrtje_BI_birkenstr_03_06_2016

Seit zwei Jahren bestehen die Bürgerinitiativen der Birkenstraße in Großwolderfeld und Flachsmeer. Das war Grund genug, zum ersten monatlichen Elführtje 2016 für den 06. März 2016 einzuladen. 18 unentwegte Mitstreiterinnen und Mitstreiter für den Erhalt des Lebensraums Birkenstraße, darunter auch einige bereits jetzt schon vom Straßenneubau betroffene Bürger aus dem Bauabschnitt 1, hatten sich zum sonntäglichen Gedankenaustausch am Wartehäuschen an der Ecke Birkenstraße/ Buchenweg eingefunden. Einig waren sich alle, daß der unselig kuschelige Schulterschluss von Rat und Rathaus im Juni 2015 die BI in die Knie gezwungen hatte. Mit der Ratsentscheidung für den Straßenneubau wurden Vernunft, „kollektive Intelligenz“ und gesunder Menschverstand ins Abseits gedrängt. Einig waren sich auch alle, daß der Widerstand gegen die Verschwendung von Steuermillionen, gegen die mangelnde Transparenz des Vorgehens und die ungenügende Informationspolitik der Verwaltung ungebrochen ist.

Wie aus dem Kreis der BI Süd zu erfahren war, bemühte sich während der Sondierungsarbeiten an den Baumwurzeln alleinig die hiesige Landschaftsbaufirma, interessierten Anwohnern Auskunft zu geben. Anfragen zu den zu erwartenden Straßenausbaubeiträgen werden von der Verwaltung hingehalten. Die Baufahrzeuge der Leeraner Straßenbaufirma sind bereits aufgefahren, aber die Anlieger haben noch keinen einzigen genauen Hinweis auf die Verkehrslenkung und die eingeschränkte Nutzung ihrer Grundstücke während der Baumaßnahmen erhalten.

Im 1. Bauabschnitt wurden leider mehr Bäume als von der Bi erwartet gefällt. Doch überwiegt die Genugtuung, auch wenn sich andere mit diesem Erfolg schmücken, daß die Bi-Arbeit der letzten zwei Jahre geholfen hat, den Erhalt der Birken in den Bereich des Möglichen zu rücken. Daß in der Öffentlichkeit der Blick fast ausschließlich auf die Bäume gerichtet wird, täuscht über die Brisanz der weiteren Problemfelder hinweg.

  • Nach wie vor wird weder von der Politik noch von der Verwaltung der BI ein Beweis vorgelegt, daß der Einsatz von Flüssigboden eine im Straßenbau bewährte Maßnahme ist.
  • Die verkehrsplanerischen Prognosen als Entscheidungshilfe für den Straßenneubau sowie die finanziellen Belastungen durch den Straßenneubau in Westoverledingen sind bislang keiner kritischen Überprüfung unterzogen worden.
  • Die Teilnehmer des Elführtje zeigten sich nicht überrascht, daß die beiden Bürgermeisterkandidaten der zwei großen Volksparteien bei der Bekanntgabe ihrer Kandidatur Wert darauf legten, auf dem Straßenbauprogramm zu beharren.
  • Mehrere Birkensträßler traten dafür ein, daß im Vorfeld der Kommunalwahlen im September 2016 die Politik und Verwaltung mit ihrer bisherigen Bürgerferne ins Kreuzverhör genommen werden sollten und daß bürgerfreundliche Alternativen aktiv unterstützt werden müssen.

Am Ende des von allen Bürgerinnen und Bürger gelobten Treffens vereinbarte man, am Samstag, 19. März zu einem Umwelttag in der Birkenstraße wieder zusammen zu kommen.